Social News: Ist die Zukunft der Nachrichten social?


Vielleicht hat mich das Ableben von Rivva so beschäftigt, weil ich fest an das Konzept der sozialen News glaube. Und ich meine hier nicht nur die „normale“ Rivva-Seite, sondern „Rivva Social“ im Speziellen. Was hat Rivva Social gemacht? Dort wurden alle Links von Twitter-Accounts (denen ich folge) zu meinem persönlichen Nachrichten-Stream zusammen gefügt. Ja ich weiß, ich könnte mir die News auch selbst aus meiner Twitter-Timeline picken, aber sorry, dass ist für mich nicht praktikabel – bzw. das Rauschen aus persönlichen Tweets zu laut. Ähnlich sehe ich Facebook als Newsquelle: von der Darstellung schon leicht besser, wenn jemand einen Link shared gibt es wenigstens Title, manchmal ein Bildchen und die Voll-URL, bei Twitter sieht man ja meistens nur diese Short-URLs. Aber auch hier rauscht der Stream zu schnell an mir vorbei, man nimmt hier und dort eine News-Perle mit, aber das war’s auch schon.

Daher war Rivva Social für mich eine wunderbare Quelle für nach meinen Interessen selektierten Nachrichten, und zwar von Quellen und Personen, die ich ausgewählt habe. Na und, dafür gibt’s doch Feedreader, könnte man jetzt entgegnen. Aber Feedreader funktionieren anders: alle Nachrichten einer jeden Quelle werden aufgelistet, dass mag für manche Zwecke interessant sein (als Themendashboard zur Beabobachtung der Nachrichtenlage etwa), aber ist für mich oft fürchterlich irrelevant. Weder Netvibes, Feedly oder der Google Reader konnten mir genau das bieten, was Rivva Social geboten hat.

Und ich glaube nicht, dass ich hier meinen persönlichen Spleen verallgemeinere, wenn ich der Überzeugung bin, dass hierin ein großes Potential für die Nachrichten der Zukunft liegt. Sehe ich die zahlreichen gegenüberstellungen „The Daily vs. Flipboard“ (hier und hier) sehe ich Flipboard klar im Vorteil, The Daily eher als alter Wein (klassisches redaktionelles Angebot) in neuen Schläuchen (iPad-App). Und schaue ich mir die Google News-Ausgabe in USA an, sehe ich bereits eine „Most shared“-Sektion:

Google News (US) "Most Shared"
Google News (US) "Most Shared"

Nur so nebenbei bemerkt: Und was immer man davon halten mag, der Faktor „Social“ wird von Google z.B. in der Websuche gerade in USA offiziell als „Social Search Update“ eingeführt (Youtube-Video dazu).

Bau‘ Dir Deine eigenen Social News

Aber ich will nicht nur Rivva Social hinterhertrauern, dass Leben geht weiter, es gibt auch jetzt schon Möglichkeiten, sich seinen handpicked Newsstream zu basteln, diese möchte ich im Folgenden kurz vorstellen. Und so gerne ich Instagram (Foto-Community-App auf  dem iPhone) mag – nein, ich glaube nicht, dass das DER neue Kanal für News sein wird ;-)

Knowabout.it – neuer Social-News-Aggregator

Sozialer News-Aggregator Knowabout.it
Sozialer News-Aggregator Knowabout.it

Ganz frisch am Markt und für mich persönlich schon sehr vielversprechend: Knowabout.it. Man definiert seinen Twitter, Facebook oder auch Google Buzz Account als Quelle und daraus wird ein recht übersichtlicher Nachrichtenstream gezimmert. Diese Quellen stehen zur Wahl:

Diese Quellen lassen sich mit Knowabout.it verdrahten
Diese Quellen lassen sich mit Knowabout.it verdrahten

Natürlich kein Augenschmauss, wie Flipboard auf dem iPad (wann kommt das eigentlich endlich mal auf’s iPhone?) aber dafür übersichtlich und mit ein paar praktischen Funktionen nebendran, wie z.B. „Potentially missed“ was einen auf vermutlich verpasste Themen aufmerksam machen soll, oder „Peek and Compare“ was einen auch in die Newsstreams anderer schauen läßt.  Ausprobieren also wärmstens empfohlen, zur Zeit noch in der closed Beta, aber die Wartezeit ist nur ein paar Tage.

Gegen das Verpassen: "Potentially missed"-Funktion von knowabout.it
Gegen das Verpassen: "Potentially missed"-Funktion von knowabout.it

Google Reader: Persönliche Empfehlungen

Persönliche Empfehlungen im Google Reader
Persönliche Empfehlungen im Google Reader

Der Google Reader ist ja mitterlweile auch etwas sozialer geworden, nicht nur was das sharen angeht, sondern dort kann man auch Nutzern und deren Empfehlungen abonnieren / followen. Das ist natürlich nicht so breit und vielfältig wie ein Stream der sich aus Twitter- und Facebook speist. Dafür stimmt die Qualität um so mehr – wenn man den richtigen Leuten folgt. Dazu sei dieser Artikel von Netzwertig empfohlen.

Wer zum Beispiel „Reeder“ als Feedreader auf dem iPhone nutzt, hat so immer seinen persönlichen Newsfeed in der Tasche.

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3 Antworten zu “Social News: Ist die Zukunft der Nachrichten social?”

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